Dieter Bock (Jahrgang 1953) aus dem südhessischen Wohnort Groß-Umstadt ist Diplom-Ingenieur Feinwerktechnik
und arbeitete beruflich 33 Jahre lang als Versuchs- und Entwicklungsingenieur in der Industrie, davon
größtenteils im Bereich Motorenprüfstände und Fahrzeugprüfstände.
Damit sachlich verknüpft, war er u.a. auch vielfach mit Aufgabenstellungen in der Disziplin "Maschinendynamik" befasst.
Im Slot-Racing Modellsport des Maßstabs 1:24 begann er im Jahr 1971. Seither ist er darin ausschließlich im Rundstreckenrennen sportlich "zuhause" gewesen und war bis einschließlich 2004 hauptsächlich in den Rennen zu Deutschen Meisterschaften engagiert - vereinzelt auch in internationalen Rennen.
Dies tat er erfolgreich sowohl als Fahrer als auch in der Rolle des Technik-Verantwortlichen und Teamchefs, wenn von ihm engagierte andere Fahrer oder sein Sohn Björn für sein Team SRA&E an den Start gingen. (Die von den engagierten externen Fahrern, bzw. von Sohn Björn in Deutschen Meisterschaften errungenen Titel für sein Team sind in dieser Zusammenstellung über ihn hier nicht zusätzlich aufgeführt).
Das ingenieurmäßige Arbeiten begann er, ab 1979 auf seine Aktivität im Slot-Racing zu übertragen und schuf über die Jahre hinweg eine Ausstattung mit selbst entwickelten und gebauten speziellen Messeinrichtungen ( u.a. Modell-Windkanal, Motorprüfstände), die es ermöglichen, den entscheidenden, wichtigen Größen, die das Fahren der Slot Cars auf der Strecke im wesentlichen bestimmen, vor allem quantitativ auf die Spur zu kommen.
Das Erschließen des technisch-physikalischen Hintergrundes im Slot-Racing war und ist im Detail
für ihn immer ganz oben anstehend.
Für die freien Fahrzeugklassen, in denen es keine reglementseitig vorgeschriebene Chassis gibt,
hat er seit jeher eigene Chassis gebaut und eingesetzt.
In den 1980er Jahren konstruierte und baute er verschiedene eigene Motorgehäuse mit dem jeweils
beinhalteten SmCo-Permanentmagnet-Hauptfeld.
Zur experimentellen, quantitativen Ermittlung von Einflussgrößen auf das Fahrverhalten,
sowie zur Informationsgewinnung über Momentan-Fahrzustände - auch per Filmaufnahmen - plant
und führt er Versuche durch.
Mitte der 1990er Jahre konzipierte er einen eigenen fahrerunterstützenden Vorschaltregler-Typ,
mit dessen Hilfe der Fahrer die Höhe des einsetzenden Antriebsdrehmomentes und Bremsmomentes
des Motors frei nach individuellem Empfinden auf die Streckenverhältnisse einstellen kann. Die
an den Fahrer angepasste optimale Fahrbarkeit des Rennwagens ist im Laufe der Zeit - wie im großen
Motorsport - auch im Slot-Racing ein wichtiger Faktor für die Performance geworden.
Für die einstige, von 1978 bis 2014 bundesweit erschienene Fachzeitschrift "Auto-Modell +
Technik", die über die Wettbewerbsveranstaltungen mit Modellrennwagen (RC und auch andere)
berichtete und zum Verlag für Technik und Handwerk gehörte, lieferte er in den 1980er
Jahren eine Zeit lang die Rennberichte in Wort und Bild zu den damaligen Läufen der
Deutschen Meisterschaften im Slot-Racing, sowie auch Artikel zu Technik-Themen im Slot-Racing.
Ebenso war er hin und wieder vereinzelt Co- Autor von Beiträgen in dem seit 1992 erscheinenden,
speziellen Slot-Racing Magazin "Car On Line".
1984 hatte er den Vorsitz des einstigen Deutschen Slot-Racing Verbandes DSRV inne.
Chassis: | sogenannte "FlexiCar", d.h. gestanztes u. abgekantetes Stahlblech-Plattenchassis, 2-teilig gegeneinander beweglich, aus US-Massenproduktion |
Motor: | Anker begrenzt auf Parma Super 16D oder Mura Challenger II, Wicklungen pro Pol / Drahtstärken: 60 Windungen 28 AWG* bzw. 55 Windungen / 30 AWG* nur normale Ferrit-Permanentmagnete erlaubt, erzielbare maximale mechanische Leistungen 30 - 35 Watt |
Fahrzeug-Masse: | ca. 120 g
|
Chassis: | freigestellt (offen), d.h. unreglementiert, Eigenkonstruktionen zulässig, Rahmen-Leichtbauweise in Federstahl, aus Blech geschnitten (in der Regel per Laser- oder Erodierverfahren), gewöhnlich 3-teilig, beweglich zueinander aufgehängte Teile |
Motor: | freigestellt (offen), d.h. unreglementiert, SamariumCobalt-Permanentmagnete, gewöhnlich verwendete Anker mit Wicklung-Drahtstärken 26 AWG oder 25 AWG, maximale mechanische Leistungen 80 - 100 Watt |
Karosserie: | Sportwagen / Sportprototypen (auch ähnlich Modellen aus einstiger CanAm-Rennserie) mit (beim Vakuum-Tiefziehen hergestellten) integrierten Seitenbegrenzungswänden und Heckspoiler-Abgang in der hinteren Karosserie-Hälfte |
Fahrzeug-Masse: | 65 - 72 g
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Chassis: | "FlexiCar" (ähnlich wie oben beschrieben), 2-teilig oder mehrteilig |
Motor: | Super 16D modifiziert, verschiedene Hersteller, nur normale Ferrit-Permanentmagnete erlaubt Ankerwicklung-Drahtstärke 28 AWG*, erzielbare maximale mechanische Leistung 40 - 43 Watt |
Karosserie: | Modelle aus der DTM |
Fahrzeug-Masse: | ca. 120 g
|
* AWG = "American Wire Gauge" - Amerikanische Drahtstärkenkenngröße
Seit 2007 ist er rennsportmäßig momentan fast ausschließlich auf Vereinsebene in der
Tourenwagenklasse aktiv, wo er 2010 sowie 2017 den Club-Meistertitel holen konnte.
Er hat offiziell seit 1988 der langjährig, seit bereits den 1970er Jahren in Nord-Baden beheimateten
und sehr erfolgreichen Slot Racer Gruppierung angehört, die ihre jeweilige permanent aufgebaute,
Vereins-Modellrennstrecke in 4 verschiedenen Gemeinden über die Jahrzehnte hinweg (im "Dunstkreis"
der Rennstadt Hockenheim) in Betrieb hatte. Aber in diesem großen Zeitraum war man mit zusammen
insgesamt 40 Jahren am längsten in den Städten Rauenberg und Walldorf ansässig.
Diese Club-Ära ging zur Mitte von 2024 zu Ende, nachdem nach 12 Jahren letzter Präsenz in
städtischem Gebäude in Walldorf wegen dessen beabsichtigter Veräußerung und im
Laufe der davor liegenden Jahre einhergegangenen deutlichen Aktiven-Schwundes keine Aussicht auf eine
neue, bezahlbare Bleibe für die vorhandene Vereins-Modellrennstrecke mehr erkennbar war.
Unter dem zuletzt gültigen Vereinsnamen "SRC Walldorf e.V." mussten die Vereins-Aktivitäten
eingestellt werden. Damit agiert Dieter Bock im Slot-Racing jetzt zwar ohne Club-Zugehörigkeit, aber dennoch weiter.
Die Idee zum Projekt mit seinem gewerblichen Engagement mit Slot-Racing in Form eines Fahrgeschäft-
Betreibers / Eventveranstalters mit Dragster-Rennstrecke für Publikum und event-interessierte
Kunden entwickelte er 2011.
Im Juli 2014 erfolgte der Start damit.
Auf dem Sektor Drag Racing innerhalb des Slot-Racing hat er selbst sich mit sportlicher Aktivität
an Wettbewerben bislang nicht beteiligt.
Mit dieser exotischen Seite im Slot-Racing kam er erstmals 1993 in Hamburg bei den damaligen Mini Drag
Racers Hamburg vorübergehend in Kontakt, von denen er 2011 die Dragster-Rennstrecke übernahm.